Gemeindeamt Nüziders
Sonnenbergstraße 14
6714 Nüziders
Start-Datum: 01.09.2019
End-Datum: 31.03.2022
Während des Skate&Blade Cups 2017 in Nüziders wurde vor Ort über den nicht mehr besten Zustand des Skateplatzes diskutiert. Auch mit dabei war Bürgermeister Mag. (FH) Peter Neier, welcher sich auf die Diskussion mit den jugendlichen Skatern hin, dieser Sache annahm und somit den Startschuss für das Projekt setzte.
Mittlerweile wurden mehrere Treffen mit Jugendlichen aus der Region im Hinblick auf den Neubau vom Skateplatz realisiert, bei dem auch ein spezieller, partizipativer Abend Bestandteil war. Weiteres fanden Besprechungen zwischen Bgm. Mag. (FH) Peter Neier und der JugendKulturArbeit Walgau statt. Dabei wurde ein gemeinwesen- und sozialraumorientiertes Konzept entwickelt, bei welchem der Skateplatz die zentrale Rolle spielt.
In einem ersten Schritt wird der alte Skateplatz komplett neu renoviert. Das heißt, die alten Obstacles (Skaterampen) werden durch neue ersetzt, der alte Bodenbelag wir neu gespachtelt und zudem werden zusätzlich Bänke direkt an den Skateplatz gebaut.
In weiterer Folge wird die Mobile Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit in Nüziders verbessert und erweitert. Hierzu wird das Mobile Wohnzimmer der Offenen Jugendarbeit Montafon (JAM) genutzt, welches durch ein Leader Projekt finanziert wurde.
Das heißt, die Jugendlichen werden individuell in ihren Entwicklungsphasen abgeholt, einmal pro Woche werden für vier Stunden MitarbeiterInnen am Skatplatz vor Ort sein. Dabei steht Beziehungsarbeit im Vordergrund, wodurch Vertrauen entsteht, welches wiederum die Grundlage für die weitere Arbeit mit den Jugendlichen bedeutet. Somit können direkt vor Ort, Wünsche, Ziele und Probleme mit den JugendarbeiterInnen besprochen werden. Zudem findet wöchentlich Beratung, Begleitung, und Unterstützung statt. Hierfür wird zusätzlich ein Raum seitens der Gemeinde Nüziders zur Verfügung gestellt. Überdies werden, nach den Wünschen und Bedürfnissen der Jugendlichen, Workshops zu verschiedenen Themen organisiert und durchgeführt.
Um die fachliche Betreuung zur Gänze gewährleisten zu können, wird eine 50% Stelle eingerichtet. Dafür ist eine Aufstockung in zwei 25% Stellen nötig, welche von MitarbeiterInnen der JKAW intern abgedeckt werden.
Der vor ca. 15 Jahren erbaute Skateplatz in Nüziders ist mittlerweile in seine Jahre gekommen, was sich natürlich an den ganzen Obstacles und dem Asphalt zeigt. Daher kann der Skateplatz nicht mehr gefahrlos von den Jugendlichen genutzt werden. Außerdem wurde 2016 eine Bedarfserhebung zum Thema „Was braucht die Jugend aus Nüziders“ seitens der JKAW durchgeführt, bei der mehr als 25 Jugendliche aus Nüziders teilnahmen. Dabei wurde klar, dass ein jugendadäquater Raum, um Freunde zu treffen und gemeinsam Freizeit zu verbringen mehr als wünschenswert ist. Diese Komponenten werden in diesem Konzept aufgegriffen und in weiterer Folge ein neues Angebot (Information, Beratung, Unterstützung, Freizeitgestaltung etc.) für die Jugendlichen aus der Region geschaffen.
Seit mehreren Jahren fährt die JKAW wöchentlich die Mitgliedsgemeinden (Nenzing, Schlins, Bludesch, Ludesch, Thüringen und Nüziders, Röns im Bedarfsfall) im Zuge der Mobilen Jugendarbeit an. Die Jugendlichen werden an ihren Plätzen aufgesucht, um Ihnen in ihren Lebenswelten begegnen zu können. Dabei werden verschiedenste Themen mit ihnen besprochen. Dieses bestehende Angebot wird in Nüziders adaptiert, optimiert und ausgebaut. Aufsuchende bzw. Nachgehende Sozialarbeit beruhen auf der Grundidee, auf Personen zu zugehen, um sie so früh wie möglich zu erreichen und nicht darauf zu warten bis sie selbst mit einer Institution oder einer Maßnahme Kontakt aufnimmt.
Momentan gibt es in Nüziders und Ludesch kein Jugendhaus mehr, in denen sich Jugendliche aufhalten können. Dieses fehlende Angebot wird durch das vorliegende Projekt geschlossen und ist daher sehr zu begrüßen.
Die Entwicklung bringt Folgendes mit sich: im ersten Schritt muss der Skateplatz komplett neu renoviert werden. Die Jugendlichen werden schon hier eine zentrale Rolle spielen, da sie bei der Planung, direkt beim Aufbau der neuen Obstacles und bei den Renovierungsarbeiten des Asphalts, Teil des Prozesses sein werden. Anzumerken ist, dass durch die aktive Teilnahme der Jugendlichen beim Aufbau, der Preis der Neuanschaffung, durch die Reduzierung der Facharbeiterstunden, gemindert wird. Nach der Fertigstellung wird der neue Skateplatz feierlich mit einem Skatekontest, unter Einbeziehung der Bevölkerung, eröffnet.
In einem weiteren Schritt wird die Mobile Jugendarbeit ausgebaut und mit Hilfe vom Mobilen Wohnzimmer ist eine breite Palette an neuen Möglichkeiten in der Arbeit mit Jugendlichen geboten. A Hier ist Kontinuität ein Schlüssel. Das heißt, einmal wöchentlich für ca. 4 Stunden werden zwei MitarbeiterInnen mit dem Mobilen Wohnzimmer vor Ort sein. Somit kann der bestmögliche Wirkungsgrad erzielt werden (siehe Hemma Mayerhofer, Wirkungsevaluation Mobiler Jugendarbeit). Momentan reichen die Ressourcen der JKAW nicht aus, um dieses Ausmaß der zusätzlichen Stunden gewährleisten zu können. Vertrauensbildende Maßnahmen und Beziehungsaufbau kann dann somit im vollen Ausmaß stattfinden. Die Jugendlichen können ihre Themen direkt vor Ort mit den JugendarbeiterInnen besprechen und dementsprechend betreut und begleitet werden. Zusätzlich wird seitens der Gemeinde Nüziders ein Raum, in dem Jugendsozialarbeit stattfinden kann, zur Verfügung gestellt.
Außerdem werden anlassbezogene Workshops mit verschiedensten Themen (Drogen, Skatesafe, Klimaschutz etc.) aufgegriffen, angeboten und realisiert.
Die jugendlichen Skater sind im ganzen Prozess „Skateplatz Neubau“ mit eingebunden, sie entscheiden selbst mit, wie der neue Skateplatz gestaltet und aussehen wird. Zudem sind die Jugendlichen direkt beim Aufbau der neuen Obstacles und der Aufbereitung vom alten Asphalt dabei. Der Skateplatz wird wöchentlich von der JKAW betreut, Jugendliche aus der gesamten Region können sich dort treffen, wobei sie einen Platz mit verschiedenster Infrastruktur (mobiles Wohnzimmer, div. Spiele, Internet, Musik etc.) vorfinden. Jegliche Jugendthemen werden fachlich aufgegriffen, SystempartnerInnen (KJH, Supro, do it yourself, Pro Mente etc.) sind involviert und ein zusätzlicher Raum für Jugendsozialarbeit wird direkt im Ort zur Verfügung gestellt. Zudem entscheiden Jugendliche selbst über die Inhalte der Workshops mit. Außerdem wird der gesamte Prozess an Hand von Evaluationsbögen eruiert, ausgewertet und weiterentwickelt.
Durch das spezielle Material für die neuen Obstacles, ist das Benutzen der Anlage von langanhaltender Dauer. Außerdem wird der Skateplatz weiterhin von der JKAW, im Zuge der Mobilen Jugendarbeit (wöchentlich vorbeifahren), betreut. Sollte sich das Konzept mit dem Mobilen Wohnzimmer etablieren, wird von Seiten der Gemeinde Nüziders der Kauf eines eigenen Mobilen Wohnzimmers angedacht. Außerdem übernimmt die Gemeinde weiterhin anfallenden Kosten der benötigten JugendarbeiterIn.
Das Projekt findet in Nüziders statt. Dennoch ist es ein Mehrwert für die gesamte Region, da auch Jugendliche aus den umliegenden Gemeinden und darüber hinaus den Platz nutzen.
Der alte Skateplatz wird nach den Renovierungsarbeiten wieder in einem top Zustand sein. Den Jugendlichen wurde das Angebot der Offenen Jugendarbeit nähergebracht, welches von ihnen in verschiedensten Varianten genutzt wurde. Zudem wurden jugendrelevante Themen aufgegriffen und Jugendsozialarbeit fand in allen Facetten statt. Somit konnte in weiterer Folge Vereinsamung, Sozialer Entmischung, Arbeitslosigkeit, Kriminalität, etc. entgegengewirkt werden. Genauer gesagt wurden die Jugendlichen persönlich gestärkt, neue Ziele, Perspektiven etc. wurden erarbeitet und konnten im weiteren Leben genutzt und umgesetzt werden.
Aktionsfeld 3 Gemeinwohl, Strukturen und Funktionen
Thema 3.1 Bevölkerungsentwicklung
Maßnahme 3.1.1 Regionale Demographie-Offensive
Aktionsfeld 3 Gemeinwohl, Strukturen und Funktionen
Thema 3.3 Daseinsvorsorge
Maßnahme 3.3.1 Mindeststandards für die Nahversorgung und Stärkung des regionalen Handels
Aktionsfeld 2 Natürliche Ressourcen und kulturellesErbe
Thema 2.2 Naherholung und Tourismus
Maßnahme 2.2.1 Verbesserung der regionalen Angebote für Naherholung und Tourismus