Gemeindeamt Röthis
Schlösslestraße 31
6832 Röthis
Start-Datum: 29.03.2019
End-Datum: 31.12.2020
Ein schützenswerter und geschichtsträchtiger Torkelbaum (Weinpresse), dessen Alter auf das Jahre 1674 rückdatiert werden konnte, war im nunmehr aufgelassenen Gasthaus Torkel in Röthis aufgestellt. Um den schützenswerten Torkelbaum erhalten, der regionale Bevölkerung näherbringen und die Weintradition von Röthis damit weiter unterstreichen zu können, soll der Baum nun in Röthis aufbewahrt und ausgestellt werden. In unmittelbarer Nähe des denkmalgeschützten Schlößle unterhalb eines schönen Weinbergs soll dafür ein Gebäude zur witterungsgeschützten Aufstellung errichtet werden. Der Torkelbaum soll ein Highlight in bereits jährlich durchgeführten Weinwanderungen und bei Schulexkursionen zum Schlößle in Röthis werden. Zusätzlich werden, im Schlößlekeller Räume für Wein- und Mostverkostungen, Veranstaltungen und weitere geschichtliche Weinbauutensilien (Werkzeuge,…) (Stichwort: Kleinmuseum) adaptiert.
Baumpressen waren rund 2.000 Jahre für die Herstellung von Wein in Österreich sehr wichtig. Vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert bestimmten sie in überwiegender Form den Pressvorgang. Das hat sich erst im letzten Jahrhundert durch leistungsfähigere Pressen geändert. Innerhalb von zwei bis drei Jahrzehnten, etwa zwischen 1950 und 1980, sind die meisten der geschätzt bis zu 30.000 Baumpressen in Österreich durch moderne Presssysteme ersetzt worden. Die überwiegende Zahl der stillgelegten Pressen wurde zerstört. Unbekannt ist, wie viele von ihnen in einem aufgelassenen Torkel noch ein beschauliches Dasein fristen. Einige von ihnen wurden in Heurigenlokalen
und Gasthäusern aufgestellt, andere können, liebevoll restauriert, in Museen von Weinbaugebieten als Denkmäler alter Kulturtradition bewundert werden. Die Baumpresse von Röthis dürfte 1674 umgebaut worden sein, die Spindel wurde 1671 erneuert. Der altersmäßige Vergleich der Röthner Presse mit anderen Objekten steigert das Interesse und den Wert am vorhandenen Bestand.
Tatsächlich entpuppte sich der Torkelbaum von Röthis als die älteste dokumentierte Baumpresse Österreichs. Eine im Mai durchgeführte dendrochronologische Untersuchung bestätigte, dass der Torkelbaum (9,5 m lang, 2,6 m breit, ca. 5 m hoch) aus dem Jahr 1674 stammt. Folglich wurde er nun vom Bundesdenkmalamt als besonders schützenswert eingestuft.
Der Torkelbaum stand bis jetzt in dem Torkel in Röthis, ein altes Gasthaus welches seit 2014 nicht mehr genutzt wurde. Dieser Torkel wird nun im Sommer/Herbst 2018 abgerissen. Damit verliert der Torkelbaum, der als Wahrzeichen der Gemeinde Röthis, welche eine lange Weinbautradition besitzt, gesehen werden kann, sein „zuhause“. Um dieses alte Kulturgut zu erhalten hat die Gemeinde den Baum als Geschenk angenommen. Um ihn jetzt wieder richtig in Wert zu setzen und ihn zu präsentieren soll ein neues Ausstellungsgebäude und zusätzliche Veranstaltungs- und Ausstellungsräume geplant und errichtet werden.
Damit der Torkelbaum als ein altes Kulturdenkmal für die Nachwelt erhalten werden kann, muss er dringend an einen neuen Ort übersiedelt und sowohl fachgerecht als auch geschützt aufbewahrt werden. Dieses Kulturdenkmal soll der Bevölkerung von Röthis und der Region Vorderland-Feldkirch aufzeigen, dass die langjährige Weinbautradition integrativer Bestandteil der Röthner Geschichte ist und auch bleiben soll. Dazu wird die Weinpresse an einer repräsentativen gut einsichtigen Stelle aufgestellt, wo bestenfalls auch weitere geschichtliche Weinbauutensilien (Werkzeuge,…) direkt im Schlößle von Röthis (Kellerräume) oder ebenfalls im neu zu errichtenden Aufstellungsgebäude untergebracht sind.
Der Torkelbaum wird ein Highlight in den bereits jährlich durchgeführten Weinwanderungen bzw. Weinbauexkursionen und bei Schulexkursionen zum Schlößle in Röthis werden und die Weinbautradition aufzeigen.
Die Destination Schlößle, die aufgrund vieler Hochzeiten auch stark besucht ist, wird zusätzlich extrem aufgewertet.
Der Erhalt und die Ausstellung des Torkelbaumes sind aus geschichtlicher Sicht und der Wahrung alter Traditionen absolut einzigartig. Der Torkelbaum stammt aus dem Jahre 1674 und wurde vom Bundesdenkmalamt als besonders schützenswert eingestuft. Er unterstreicht die seit vielen Jahren in der Gemeinde Röthis gelebte und fortgeführte Weinbaukultur.
Die Instandhaltung des Torkelbaumes und die permanente Instandhaltung des Gebäudes liegen im Interesse der Gemeinde Röthis und werden auch von ihr wahrgenommen und finanziert.
Die Weinpresse ist öffentlich ausgestellt und Ziel von Weinwanderungen bzw. Weinbauexkursionen und Schulexkursionen.
Der Kellerschlüssel der Kellerräumlichkeiten wird im Bürgerservice der Gemeinde Röthis deponiert und kann gegen Unterschrift vom Leiter der Weinwanderung oder der Veranstaltung für einen bestimmten Zeitraum ausgeliehen werden. Bisher wurden die Weinwanderungen von Franz und Michael Nachbaur (Weinbauern aus Röthis) sowie von Elmar Sturn (Fremdenführer aus Röthis) durchgeführt. Diese Personen werden auch künftig zur Verfügung stehen. Auch der Obst- und Gartenbauverein und der Kulturausschuss Röthis organisieren Veranstaltungen, wie z.B. Wein- und Mostverkostungen und andere Veranstaltungen wie „Kunscht im Kear“, die im Schlösslekeller stattfinden.
Es gibt keine fixen Öffnungszeiten, auf Anfrage beim Bürgerservice der Gemeinde Röthis werden die Räumlichkeiten (inkl. Führer) gebucht bzw. angemeldet.
Eine Vermarktung erfolgt über die Schulen im Raum Vorderland, den Obst- und Gartenbauverein und unsere Homepage bzw. im Gemeindeblatt Rankweil-Vorderland sowie in der Gemeindezeitung von Röthis (Röthis Aktuell). Zusätzlich wird das Angebot an Informations- und Dorfabenden sowie bei Bürgerwillkommensfesten präsentiert.
Das Projekt findet in der Gemeinde Röthis statt, die umliegenden Gemeinden werden motiviert das Projekt medial zu bewerben. Der Torkelbaum kann von der Bevölkerung der ganzen Region Vorderland-Feldkirch besucht werden.
Der Torkelbaum ist an einem zentralen, gut zugänglichen Ort für alle Bürger der Region aufbewahrt und unterstreicht in der Nähe des Röthner Schlößle unter dessen Weinberg die lange Weinbautradition der Gemeinde und Umgebung.
Aktionsfeld 2 Natürliche Ressourcen und kulturellesErbe
Thema 2.3 Kultur
Maßnahme 2.3.1 Inwertsetzung des kulturellen Erbes und kulturelle Stadt-Umland Kooperationen