E_11/2017_B_Servus Vorarlberg!_Alpenregion Bludenz Tourismus GmbH
 

Wissen und Bewusstsein für regionales Erleben, Kultur und Sprache. Ein Angebot für Tourismus-Mitarbeiter/innen zur Weiterempfehlung an Gäste.

Projektträger

Alpenregion Bludenz Tourismus GmbH

Mutterstraße 1a

6700  Bludenz

Österreich

(Vorarlberg)

Start-Datum: 22.12.2017

End-Datum: 30.10.2019

Kurzbeschreibung

Die Tourismusregion Montafon wie auch die Alpenregion Bludenz schaffen in enger Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer Vorarlberg ein Pilotprojekt zur Stärkung von MitarbeiterInnen im Tourismus in Vorarlberg. Eine stärkere Bindung wie auch das Gefühl des „Willkommens“ soll insbesondere für neue MitarbeiterInnen mit gestärkt werden. Wissen und Bewusstsein für regionale Kultur und Sprache sowie dessen Erleben stehen dabei im Mittelpunkt. Eine nachhaltige Integration von teils neuen MitarbeiterInnen sowie die Wissensvermittlung über regionale Besonderheiten, Sprache und unsere typische „Gastfreundschaft auf Vorarlberger Art“ werden besonders gefördert.  
Es werden als Basis für das regionale Pilot-Projekt verschiedene Schritte wie folgt im Pilotprojekt geplant und umgesetzt: 1. Das kompakte Erfassen und Vermitteln von regionalen Besonderheiten der Region. 2. Es werden Erlebnisse für MitarbeiterInnen im Tourismus als Erlebnis organisiert . 3. Wissen über regionale Besonderheiten, Sprache und Kultur werden zum einen durch spannende Kurzworkshops und Meetings vermittelt. Diese schaffen und fördern zudem die Grundlage für den notwendigen sozialen Kontakt und Austausch für die TeilnehmerInnen. 4. Zum anderen: das Erlebte wie auch die Workshops werden durch eine digitale Lernplattform in leicht verständlicher und ansprechender Art unterstützt. Dies wird hier in Ansätzen aufgebaut. 5. Weiters wird ein Basiskonzept für regionale Anlaufstellen für Tourismus-MitarbeiterInnen zur Information vor Ort geschaffen. Die „Willkommenskultur für MitarbeiterInnen“ soll gestärkt werden. Die Bezirkshauptstadt Bludenz ist die Mitte des 5-Tälersterns, somit Ausgangspunkt für Reisen in alle Talschaften und daher kommt ihr eine erhöhte Bedeutung zu. Ein wesentlicher Schwerpunkt der Umsetzung wird dabei möglichst im Raum Bludenz-Bürs-Nüziders als Zentrum der Alpenregion angesetzt.

Ausgangslage

Vorarlberg punktet als Gastgeberland durch ein gewisses Maß an Authentizität. Viele Gäste besuchen das Land, um Regionaltypisches und die für Vorarlberg bekannte „Gastfreundlichkeit“ zu erleben. Diese regionale Authentizität ist ein essentieller Bestandteil der Unverwechselbarkeit und damit, bei ausreichender Vermittlung an die Gäste, eine Stärkung der USPs.
Verantwortliche der Tourismusbranche haben die Regionalität als Maxime der Tourismuswirtschaft erklärt. Das Thema ist sowohl in der Tourismusstrategie 2020, in der Landwirtschaftsstrategie „Ökoland Vorarlberg“ als auch in der LEADER-Strategie „Lebendige Dörfer LE2020“ und in der LES VWB verankert. Darin wird vermerkt, dass es wichtig ist, die regionalen Unternehmen auf die regionale Authentizität hin zu sensibilisieren und damit ein kollektives Verhalten in den Bereichen Architektur, lokaler Ressourcen und Erzeugnisse, Kulinarik, Gastlichkeit, Vermittlung kultureller Werte und Kulturlandschaften zu erwirken.
Regionale Besonderheiten können nur in breiter Basis wahrgenommen werden, wenn das Wissen über diese an den Gast vermittelt wird. Die verbale und erlebte Kommunikation soll bei den Wissensvermittlern gestärkt werden. Die Stadt Bludenz ist das Zentrum der Alpenregion und soll durch die Aktivititäten als Anziehungspunkt gestärkt werden.
Die „Wissensvermittler“ im touristischen Sinne sind meist jene Personen, die sich am Frontend, im direkten Kontakt zum Gast befinden. Dies sind der Gastgeber, der Wirt, das Personal des Wirtes wie des Skiliftbetreibers, Privatzimmervermieters usw.
Nachdem jedoch das Personal in Tourismusbetrieben zu einem gewichtigen Anteil nicht aus Vorarlberg stammt, besteht die dringende Herausforderung im Tourismus darin, die „Vorarlberger Art“ dem touristischen Personal zu vermitteln. Es bedarf der Vermittlung von Wissen und der Qualifizierung auf leicht verständliche und erlebbare Art die MitarbeiterInnen im Tourismus, als Schlüsselpersonal im Projektzusammenhang.

Ziele/Wirkung

• Mitarbeiter/innen im Tourismus sollen in der Lage sein, Gäste auf die regionalen Besonderheiten hinzuweisen bzw. Gastfreundschaft zu zelebrieren, mit der Wirkung, den Aufenthaltswert des Gastes zu steigern.
• Schlüsselkräfte für die Region zu begeistern und damit den Anteil an Stamm-Mitarbeitern zu erhöhen.
• Die Themen regionaler Authentizität verstärkt zur Diskussion zu bringen und damit die Wertschätzung und die kollektive Haltung zur Regionalität zu steigern.
• Saisonale Mitarbeiter/innen bzw. Personal mit Migrationshintergrund werden schneller und besser in arbeitsbezogene, soziale wie auch regionale Anforderungen und Angebote integriert.
• Ein Pilotprojekt wird umgesetzt, damit ein Lernprozess in der Vermittlung von regionalen Werten und rascherer regionaler Integration und Identifikation in Gang gesetzt wird.
• Das Projekt soll insgesamt einen Beitrag leisten, den Gast wie auch potenzielle Mitarbeiter/Innen auf die Region Vorarlberg neugierig zu machen.

• Bludenz als Bezirkshauptstadt soll dabei eine besondere Beachtung im Angebot finden. Ziel ist es, mehr Gäste aus den Talschaften in die Stadt zu bekommen.

• Ein Kernanliegen sind zudem die Beschäftigten im Tourismus. Sie sollen sich verstärkt zu „Stamm-Beschäftigten“ entwickeln und so zu positiven Botschafter/innen der Region werden.
• Das Projekt soll eine von mehreren Maßnahmen darstellen, das Bewusstsein für regional authentisches Handeln zu steigern. Die Ergebnisse sollen in Folge in anderen Regionen Vorarlbergs duplizierbar sein.

Inhalte

Das Projekt konzentriert sich auf die Qualifizierung der Mitarbeiter/innen im Tourismus, im Speziellen auf jene Personen, die im Gästekontakt stehen, in 6 Modulen.
AP1 – Regional authentische Besonderheiten
Jede Talschaft sowie die Stadt Bludenz verfügt über eine Vielzahl an regionalen Besonderheiten, diese sollen in einer einheitlichen Struktur für die Vermittlung aufbereitet werden. Dabei wird in der Regel auf bestehende Angebote (Erlebnis, Erholung, Kultur...) zurückgegriffen und mit den Anbietern abgestimmt.
AP2 – Erlebnisvermittlung
In Verbindung mit der STARCARD sollen regional besondere Angebote auch für MitarbeiterInnen erlebbar werden. Dies führt zu einer höheren Kompetenz der Vermittler/innen. Regionale Angebote werden, wo immer möglich, mit besonderem Augenmerk auch in der Stadt Bludenz hervorgehoben.
AP3 – Orientierungsworkshops
Gemeinsame Workshops zum Saisonstart als Grundlagen zur Orientierung und zum touristischen Angebot, themenspezifische Einführungs-Workshops wie auch die Möglichkeit zum leichteren Spracherwerb sollen geboten werden. Der Einstieg, „das Willkommen“ wie auch die Verabschiedung sollen überbetrieblich ausgebaut werden.
AP4 - E-Learning
E-Learning unterstützt die physischen Angebote. SaisonmitarbeiterInnen können bereits vor Ankunft über ihre zukünftige Arbeits-Destination informiert werden. Darüber hinaus können über e-Learning Angebote, Inhalte, Prozesse, Anleitungen, Informationen als Lernformat attraktiv angeboten werden. Die Plattform wird als Basisversion geschaffen für spätere Ausbaumöglichkeiten. Ein Belohnungssystem soll als Anreiz geschaffen werden.
AP5 – Regionale Anlaufstellen für Mitarbeiter/innen
Ein nachhaltiger Leitfaden für eine professionelle Kontaktstelle in den Regionen soll erarbeitet werden.
AP6 – Kommunikation, Öffentlichkeitsarbeit
Die Inhalte und Ergebnisse der Arbeitspakete werden auszugsweise zur Kommunikation aufbereitet, organisiert und Ergebnisse ebenso medial kommuniziert.

Resultate

Die erwarteten Ergebnisse nach Abschluss des Projektes sind:
• 50 Tourismusbetriebe haben sich am Projekt beteiligt und haben insgesamt 200 Personen zur Vermittlung regionaler Besonderheiten mobilisiert.
• Eine Übersicht der regionalen Besonderheiten in den Pilotdestinationen ist erarbeitet und in vermittelbare Formate gebracht. Die Stadt Bludenz erhält bei diesen Besonderheiten einen speziellen Stellenwert: e-Learning-Plattform, Orientierungsworkshops, Erlebnisvermittlung;
• Ein Leitfaden für regionale Anlaufstellen für Mitarbeiter/innen im Tourismus ist geschaffen.
• Ein Roh-Konzept für eine überregionale Willkommenskultur und Verabschiedung für Mitarbeiter/innen ist als Entwurf erstellt.

MitarbeiterInnen im Tourismus erhalten durch das Projekt und dessen Inhalte einen spürbar neuen Stellenwert als wertvolle Schlüsselpersonen zur Wissensvermittlung an Gäste für die Region. Eine schnellere Integration durch eine "neue regionale Willkommenskultur" wird für sie spürbar. Der Proezess wird zeitgemäß digital stark unterstützt.

Das Projekt wird in seinen Ergebnissen evaluiert und soll in der Art des "Best practice" auf die weiteren Tourismusregionen Vorarlbergs umgelegt und erweitert werden. Ein Ausbau der verschieden Module wie auch die Ausweitung der E-Learning-Plattform ist vorgesehen. Ein modernes interaktives Netzwerk der verschiedenen Akteure der Region soll im Hinblick auf "MitarbeiterInnen in der Tourismus und Freizeitwirtschaft" für Vorarlberg entstehen.

 

Weitere Informationen/Ergebnisse

Bezug zum Programm

Aktionsfeld 2 Natürliche Ressourcen und kulturelles Erbe

Thema 2.2 Naherholung und Tourismus

Maßnahme 2.2.1 Verbesserung der regionalen Angebote für Naherholung und Tourismus

Aktionsfeld 1 Wertschöpfung

Thema 1.1 Wirtschaft, Arbeit, Handwerk und Bildung inkl. Lebenslanges Lernen

Maßnahme 1.1.1 Bildungsregion Vorderland-Walgau-Bludenz

Aktionsfeld 3 Gemeinwohl Strukturen und Funktionen

Thema 3.1 Bevölkerungsentwicklung

Maßnahme 3.1.1 Regionale Demographie-Offensive