E_08/2017_V_KulturGutTrift - sehen - erleben - verstehen_Marktgemeinde Rankweil
 

Triftanlage Rankweil - Erhaltung des letzten Triftgeländes einer "wilden Trift" in Österreich, Visualisierung und Didaktik

Projektträger

Marktgemeinde Rankweil

Am Marktplatz 1

6830  Rankweil

Start-Datum: 09.11.2017

End-Datum: 01.11.2019

Kurzbeschreibung

Das Triftgelände Rankweil ist das letzte erhaltene Triftgelände Österreichs der sogenannten "wilden Trift".
Ziel ist es, das Triftgelände in seiner Gesamtheit zu erhalten und der Nachwelt zu überliefern. Ziel ist es weiterhin, die Bewußtseinsbildung für dieses Denkmal einer vergangenen Arbeitswelt zu fördern. Im ersten, bereits laufenden LEADER-Projekt "KulturGutTrift" findet eine Komplettsanierung der Einrichtungen im Triftgelände statt sowie die Verbesserung des Rundweges.

Mit diesem Folgeprojekt soll das erneuerte Triftgelände in Wert gesetzt werden. Die Visualisierung des Triftgeländes findet statt und ein didaktisches Konzept zur Einbindung in Schulen, Tourismus und Bevölkerung wird entwickelt.
Im Rahmen eines Vorbereitungs-Workshops des Vereines "KulturGutTrift" wurden die Inhalte des didaktischen Konzepts erarbeitet. Folgendes soll im Projekt umgesetzt werden:

 

Ausgangslage

Die besonders waldreiche Umgebung Rankweils konnte in früheren Zeiten in Ermangelung von Zufahrtswegen großteils nur durch den flözbaren Wildbach Frutz bewirtschaftet werden. Daher hat die Flözerei an der Frutz eine lange Tradition. Von den einst zahlreichen Triftanlagen in Vorarlberg besteht einzig noch die Anlage an der Frutz, welche noch vor 1856 enstanden sein muss.
Ende der 50iger Jahre des 20. Jahrhunderts wurde die Flözerei endgültig aufgegeben. Später übernahm dann die Marktgemeinde Rankweil das gesamte Gelände von der Agrargemeinschaft, ohne aber wesentliche Akzente zu setzen. Anfang der 90er Jahre wurde dann eine Erstsanierung durchgeführt und in Zusammenarbeit mit Fachleuten auch ein "Flözerlehrpfad" errichtet. Mittlerweile hat aber starker Zerfall an den Einrichtungen ("Läden") eingesetzt, weiters hat ein teilweise starker artfremder Bewuchs (Fichten) stattfunden. Die ehemaligen Funktionen der Triftanlage sind nur noch in Teilen erkennbar.
Das gesamte Triftgelände wird durch einen Spazierweg gesäumt, dieser ist ein gut frequentierter Bereich, der der Naherholung der Wohnbevölkerung dient.

Ziele/Wirkung

Das Triftgelände wieder ins Bewußtsein zu rufen und sich des Wertes solcher Kulturgüter bewußt zu werden, ist ein Ziel. Ziel ist es auch, die frühere Arbeitswelt wieder nahe zu bringen, vor allem die darin enthaltenen und oft miteinander verknüpften Aspekte.
Die Nutzung der Wasserkraft zum Transport des Holzes, aber auch zur Gewinnung von Energie ist eines dieser Themen. Im Bereich der Triftanlage stand schon vor 400 Jahren eine Mühle, hier beginnt auch der Mühlbach, der als Energieträger früher für bis zu 30 Handwerks- und Gewerbebetriebe durch Rankweil fließt.
Die Wasserkraft wurde auch benutzt, um mit dem Geschiebe der Trift Baumaterialien (Sand, Kies, Steine) zu gewinnen.

Alle diese Aspekte transparent zu machen und das Denken für eine vernetzte Umwelt zu schärfen, ist eines der Ziele. Hier gilt es ganz besonders, die Jugend frühzeitig einzubinden. Der Weg über die Schulen, aber auch die Anwendung moderner Technologien verfehlt sicherlich nicht die Wirkung auf die Jugend.

Im ersten Projekt wurde eine ergänzende Neutrassierung des "Flözerlehrpfades" vorgenommen und auch das Ursprungsgelände im Bereich des Rechens wurde wieder hergestellt.
Die Marktgemeinde ist derzeit auch in Vorbereitung eines Verfahrens zur Erhöhung der Konsenswassermenge in der Trift, dies ist aus mehreren Gründen sinnvoll: es können dadurch ökologisch wertvolle Laichplätze für die Fische der Frutz geschaffen werden, das Triftgelände ist erlebbarer (auch ohne Schauflözen ist schon Kies- und Sandgewinnung möglich) und es ist für den Besucher optisch ansprechender.

Mit dem nun beantragten Folgeprojekt wird das  didaktische Konzept (für Schulen, aber auch Besuchergruppen etc.) sowie die Visualisierung (Flözerlehrpfad, Info-Elemente, Guide per Smartphone, Internetauftritt) durchgeführt.

Inhalte

Um die Funktion des Triftgeländes den jeweiligen Zielgruppen nahezubringen, ist folgendes vorgesehen:
- Entwicklung eines CD, das durchgängig in allen Elementen verwendet werden soll
- Erstellen einer Webseite
- Erarbeitung von Texten zur analogen und digitalen Verwendung
- Entwicklung und Aufstellen von Schautafeln entlang des Lehrpfades
- augmented reality-Guide für Smartphone und Internet mittels webbasierter Anwendungen
- Erstellen des didaktischen Materials für Schulen sowie eines Übersichtsfolders
- Geländesimulation 360°
- filmischem Dokumentationsmaterial (Augenzeugenberichte)
Zum Abschluss des Projekts findet eine Eröffnungsfeier statt.

Resultate

Das Triftgelände ist in seiner Komplettheit darstellbar und erlebbar durch:
- Sanierung sämtlicher Bauwerke, zusammen mit dem Bundesdenkmalamt
- die Anlage eines Flözerlehrpfades der in Form eines Rundeweges direkt am Triftgelände entlang führt
- umfassende, anschauliche Informationen durch stationäre Info-Elemente sowie durch digitale Medien jeglicher Art.
Das Triftgelände ist somit ein wertvolles und interessantes Unterrichtsobjekt für Schulen, touristischer Anziehungspunkt und immer wieder spannendes Naherholungsgebiet für die Bevölkerung im weiteren Umkreis.

 

Weitere Informationen/Ergebnisse

Bezug zum Programm

Aktionsfeld 2 Natürliche Ressourcen und kulturelles Erbe

Thema 2.3 Kultur

Maßnahme 2.3.1 Inwertsetzung des kulturellen Erbes und kulturelle Stadt-Umland Kooperationen

Thema 2.1 Natur- und Kulturlandschaft

Maßnahme 2.1.1 Kulturlandschaftsentwicklung

Thema 2.2 Naherholung und Tourismus

Maßnahme 2.2.1 Verbesserung der regionalen Angebote für Naherholung und Tourismus

 

Aktionsfeld 1 Wertschöpfung

Thema 1.1 Wirtschaft, Arbeit, Handwerk und Bildung inkl. Lebenslanges Lernen

Maßnahme 1.1.1 Bildungsregion Vorderland-Walgau-Bludenz

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