Marktgemeinde Rankweil
Am Marktplatz 1
6830 Rankweil
Start-Datum: 01.06.2017
End-Datum: 31.01.2019
Die Volksschule in Brederis wurde im Jahr 1993 letztmalig renoviert. Seit dem haben sich Schülerzahlen und pädagogische Paradigmen verändert, wenngleich die Nachfrage an Ganztags- und Kleinkindbetreuungsangeboten stetig steigen.
Die Marktgemeinde Rankweil hat sich zum Ziel gesetzt, durch innovative Veränderungen im Bestand eine, im Vergleich zu einem kompletten Neubau, kostengünstigere Variante zur Verbesserung der Situation der Volksschule in Brederis zu entwickeln. Diese Adaptierung soll den aktuellen und zukünftigen Bedarfen im Bereich der Kleinkindbetreuung, Kindergarten und der Schule entsprechen. Neben den baulichen und pädagogischen Aspekten ist auch zu berücksichtigen, dass bei diesem Projekt die Bedürfnisse unterschiedlicher Trägerorganisationen wie die der Volksschule, des Kindergartens und der Kleinkindbetreuung/Spielgruppe des Vereins Eltern-Kind-Treff und des Vereins Tagesbetreuung unter einen Hut gebracht werden müssen.
Begleitet wird die Gemeinde dabei durch das Büro Lernlandschaft mit Karin Doberer, einem Büro welches auf die innovative Verschmelzung von Pädagogik und Architektur spezialisiert ist. Das Büro arbeitet nach dem Motto "Die neuen Raumkonzepte markieren einen Wendepunkt im Schulbau. „Normklassen“ in Flurschulen – mit standardisierter Ausstattung und einheitlicher Anordnung – haben ausgedient."
Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines pädagogischen Raumfunktionsbuches, welches die Grundlage für die Architektenplanung und den zukünftigen Umbau der Volksschule und des Kindergartens ist.
Der Start des Umbaus ist ab den Sommerferien 2018 vorgesehen. Der Umbau ist nicht mehr Inhalt dieses Projektes.
Die Volksschule Brederis wurde im Jahr 1952 errichtet und in den Jahren 1980 und 1993 nochmals umgebaut. Insbesondere 1993 wurde die Schule vergrößert, da viele junge Familien nach Brederis zogen. Allerdings ist die Zahl der Schüler nun schon seit Jahren rückläufig. Die Zahl der Volksschulkinder sank von rund 100-120 Kindern in den Jahren 2006-2011 auf 67 Kinder im Schuljahr 2016/17 und so werden nun nicht mehr alle acht Klassenzimmer benötigt. Aktuell und zukünftig werden maximal noch 5-6 Klassenzimmer für die Jahrgangsstufen 1-4 benötigt. Im Gegensatz dazu ist mehr Platz für die Kinder der Spielgruppe und des Kindergartens (die aktuell im Pfarrsaal untergebracht sind) erforderlich. In diesen Einrichtungen haben sich die Zahlen in den letzten Jahren auf rund 20-25 bzw. 40 Kinder stabilisiert. Insgesamt kommt es aber zu einer weiterhin steigenden Nachfrage an Mittags- und Ganztagsbetreuungsangeboten, was nochmals den Druck auf eine räumliche Adaptierung in der Schule erhöht.
Ebenso haben sich die pädagogischen Paradigmen und Lehrmethoden verändert und die Klassenzimmer, Gänge und andere Zimmer entsprechen nicht mehr den aktuellen Bedürfnissen. Es ist zu erwarten, dass es in Zukunft zu weiteren Veränderungen im Bereich der offenen Lehr- und Lernmethoden kommen wird. Das bedeutet, dass bei der Erstellung des Raumfunktionsbuches eine flexible und multifunktionale Nutzung der Räume einzuplanen ist.
All diesen quantitativen und qualitativen Veränderungen wird das entsprechende Raumangebot in Brederis nicht mehr gerecht, bauliche Veränderungen sind unumgänglich. Mit der Schule in Zusammenhang steht auch der Bresnersaal, der unter Tags nicht voll ausgelastet ist und somit vermehrt für pädagogische Zwecke, insbesondere für bewegungsintensive Aktivitäten oder Kochkurse etc., genutzt werden könnte.
Am 14.3.17 folgte nach einem halbjährigen Beteiligungs- und Sensibilisierungsprozess mit den Trägerorganisationen (Vorprojekt) deren Zustimmung. Der Beschluss des Gemeindevorstands diesen innovativen Weg zu gehen erfolgte am 19.4.2017.
Für alle pädagogischen Einrichtungen in Brederis (Schule, KiGa, KiBe) soll ein pädagogisches Raumfunktionsbuch und eine Architektenplanung vorliegen, welche die Adaptierung der Volksschule und Kindergarten Brederis inklusive dem Bresnersaal für neue pädagogische Methoden und neue Betreuungsformen (Kleinkind, Mittags, Ganztags, etc) vorsehen. Die bestehenden Räumlichkeiten (inkl. der Freiräume und der Bresnersaal) werden für die Kombination verschiedener Funktionen ausgelegt, um die Nutzungsintensität der Räume zu erhöhen und die benötige Raumzahl zu vermindern. Je nach Altersgruppe werden unterschiedliche rechtliche (Lehrpläne, Bildungsrahmenplan) und entwicklungspädagogische Aspekte berücksichtigt. Der Förderung des ganzheitlichen Lernens, der Selbstorganisation und der Eigenverantwortung, auch für Kinder mit sprachlichen, geistigen und/oder körperlichen Benachteiligungen wird Rechnung getragen.
Die Kombination unterschiedlicher Funktionen in Zusammenhang mit einer innovativen Gestaltung der Räume ermöglicht ein optimiertes Zeit-Management (z.B. Bewegung und Lernen im gleichen Raum zu unterschiedlichen Zeiten ist möglich). Das Raumfunktionsbuch folgt den Prinzipien "m² sind nicht das Maß aller Dinge" und "Nicht jede Funktion braucht einen eigenen Raum".
Die Kinder und Eltern in Brederis werden über einen Architekturworkshop für unterschiedliche Altersgruppen und eine Präsentation der Ergebnisse in das Projekt involviert. Die Ergebnisse aus Architekturworkshop werden soviel als möglich in das Raumfunktionsbuch integriert.
Des Weiteren werden die Ergebnisse des Raumfunktionsbuches über eine regional ausgerichtete Präsentation in die relevanten Organisationen (Schulen, Kindergärten, Politik) in der LEADER-Region VWB transportiert, um zu zeigen wie eine "altes" Schul- und Kindergartengebäude neuen demografischen und pädagogischen Anforderungen gerecht werden kann.
Am Projektende liegt ein fertiges pädagogisches Raumfunktionsbuch vor welches die Grundlage für die Architektenplanung und den darauf folgenden Umbau liefert. Die bestehenden Räumlichkeiten wurden innovativ, altersgerecht und multifunktional umgeplant, um den aktuellen und zukünftigen Lehr- und Lernmethoden sowie den aktuellen und zukünftigen Betreuungsbedarfen gerecht zu werden. Der Kindergarten Brederis inklusive Bresnersaal wurde mit in die Entwicklung des Raumfunktionsbuches einbezogen um auch für diese Einrichtung eine optimalere Ausnutzung zu gewinnen. Die Kinder und die Bresner Bevölkerung wurden über einen altersgruppengerechten Workshop und eine Präsentation in das Projekt und die Entwicklung des Raumfunktionsbuches miteinbezogen. Die Ergebnisse des Projekts sind über eine öffentliche Präsentation regional gestreut und diskutiert.
Aktionsfeld 3 Gemeinwohl Strukturen und Funktionen
Thema 3.1 Bevölkerungsentwicklung
Maßnahme 3.1.1 Regionale Demographie-Offensive
Aktionsfeld 1 Wertschöpfung
Thema 1.1 Wirtschaft, Arbeit, Handwerk und Bildung inkl. Lebenslanges Lernen
Maßnahme 1.1.1 Bildungsregion Vorderland-Walgau-Bludenz
Aktionsfeld 3 Gemeinwohl Strukturen und Funktionen
Thema 3.3 Daseinsvorsorge
Maßnahme 3.3.1 Mindeststandards für die Nahversorgung und Stärkung des regionalen Handels