E_09/2016_V_Türen öffnen_Marktgemeinde Rankweil
 

Ein Angebotspaket für pädagogisch Tätige im Kleinkindbereich in der Region Vorderland zur Stärkung der Kompetenzen im Bereich Sprachförderung, Empowerment und Elternarbeit.

Projektträger

Marktgemeinde Rankweil

Am Marktplatz 1

6830  Rankweil

Start-Datum: 24.10.2016

End-Datum: 20.12.2018

Kurzbeschreibung

Nicht alle Kinder haben die gleichen Chancen, soziale Herkunft und ökonomische Bedingungen beeinflussen stark die Bildungs-und Entwicklungsmöglichkeiten. Durch die gesellschaftliche Entwicklung (immer mehr Kinder nicht deutscher Muttersprache, frühe Berufstätigkeit beider Eltern) kommt den Kleinkindbetreuungseinrichtungen eine immer größere Bedeutung in der Begleitung der Sprach- und Sprechentwicklung zu.
Rankweil bemüht sich als Modellgemeinde für das Projekt „Netzwerk mehr Sprache“ und mit dem  Projekt „Kein Kind zurücklassen“ um mehr Chancengerechtigkeit auf unterschiedlichsten Ebenen. Das Projekt "Türen öffnen" enthält drei unterschiedliche Maßnahmen:

Ausgangslage

Die Zahl der Kleinkindbetreuungen ist in den letzten Jahren enorm gewachsen, mehrere Anbieter qualifizieren Menschen für die Arbeit in den Einrichtungen. Die Weiterbildungsangebote für diese Zielgruppe sind nicht im gleichen Maße ausgebaut worden und so ist es für Gemeinden, Städte und Regionen notwendig geworden, zur Sicherung der Qualität, selbst im Bereich der Fortbildungen tätig zu werden.
Durch die demographische Entwicklung in Richtung Interkulturalität und Mehrsprachigkeit macht eine Qualifizierung der MitarbeiterInnen für den Bereich Sprachentwicklung und Mehrsprachigkeit  Sinn.
In allen Spielgruppen und Kleinkindbetreuungseinrichtungen wird im täglichen Tun Sprache gefördert. Da die Betreuungspersonen auf sehr unterschiedlichen Bildungswegen in die Einrichtungen kommen, gibt es kein gemeinsames, gesichertes Wissen über die Sprachentwicklung  und wie alle Kinder gezielt in ihrer Sprech- und Sprachentwicklung gefördert werden können. Viele der Betreuungseinrichtungen werden von privaten Trägern getragen und daher kann die Gemeinde Weiterbildungsaktivitäten nur anregen.

In den Einrichtungen sind mehrheitlich Frauen beschäftigt. Es wird darauf geachtet  beim  Projekt "Türen öffnen"  beide Geschlechter gleichermaßen zu berücksichtigen.

2015/16 haben wir erstmals die Fortbildungsreihe „Sprache als Tor zur Welt“ mit großem Erfolg angeboten. Die Erweiterung des Angebots, die auf mehr Eigeninitiative und Nachhaltigkeit setzt, macht einen Antrag auf Förderung sinnvoll und notwendig.

Ziele/Wirkung

Ebene Kinder
• Unabhängig von der sozialen Herkunft und den Förderungsmöglichkeiten der Familie, sollen Kinder die bestmöglichen (sprachlichen) Voraussetzungen bekommen, um erfolgreich ihren Bildungsweg beschreiten zu können und am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können.

Ebene Betreuungspersonen
• Einheitlicher hoher Wissenstand bezüglich neuester Erkenntnisse zum Thema Sprachentwicklung.
• Selbstreflexive Denkansätze bezüglich der eigenen Haltung zum Wert von Diversität und Mehrsprachigkeit.
• Kompetenz und Freude im Umgang mit dem Thema Sprachentwicklung und Mehrsprachigkeit
• Zugang zu Materialien und ExpertInnen.
• Steigerung der gezielten Aktivitäten in den Einrichtungen zum Themenkreis Sprache.
• Steigerung des Engagements der MitarbeiterInnen in Richtung Vernetzung  mit den KollegInnen und den Eltern.                                                                                                                                                                                                                                              

Ebene Eltern
• Einheitliche Informationslinie für Eltern (welche Broschüren werden in der Region weitergereicht).
• Kompetente Ansprechpersonen in den Einrichtungen.

Ebene Region
• Stärkere Zusammenarbeit in der Region im Bereich Mitarbeiterqualifizierung.
• Einrichtungen in kleineren Gemeinden profitieren von der Vernetzungsmöglichkeit.
• Kostenlose Fortbildungsangebote in der Region stärken die Beziehung zwischen Anbieter und Einrichtungen.

Inhalte

Seminare
ExpertInnen aus verschiedenen Richtungen (Musik, Figurentheater, Erzählkunst, Elternbildung, interkultureller bzw. interreligiöser Dialog …) vermitteln theoretisches Basiswissen kombiniert mit praktischem Handwerkzeug, welches in der Arbeit mit den Kleinkindern möglichst leicht umsetzbar ist. Besonders der Aspekt des leichten Transfers in den Alltag wird von den TeilnehmerInnen gefordert und geschätzt.

Folgende Themen sind für den Projektzeitraum angedacht (endgültige Entscheidung fällt bei der ersten Planungssitzung Ende Oktober 2016.):
März  bis Juni 2017
Sprachliche Entwicklung fördern von Anfang an, Bücher ohne Schrift, Figuren achtsam zum Leben erwecken

Herbst 2017
Die nächste Stufe der Sprachentwicklung erkennen und fördern
Geschichten für die dunkle Zeit
Feste feiern in interreligiösen und interkulturellen Gruppen

Frühjahr 2018
Geplant 4 Termine (Inhalte werden aus den Stammtisch-Gesprächen entwickelt)

Herbst 2018
1 Termin und Abschluss

ExpertInnengespräche
Als ExpertInnen werden LehrerInnen, TherapeutInnen, ErziehungsberaterInnen, IntegrationsexpertInnen u.a.m. angefragt.
Hier sind die Inhalte sehr breit gestreut und nicht auf das Thema Sprache focusiert. Ab Jänner 2017 steht den Einrichtungen aus der Region eine ExpertInnen/Themenliste zur Verfügung aus der sie bei Bedarf auswählen können. In der Liste finden sich Menschen, wie ErziehungsberaterInnen, Kinder und Jugendanwalt, DialogexpertInnen, PädagogInnen mit speziellen Arbeitsschwerpunkten…
Im Jahr 2017 werden 10 Einrichtungen die Möglichkeit haben, dieses Angebot zu nutzen, 2018 sind es fünf.

Stammtische
Die Stammtische sind für alle BetreuuerInnen aus dem Kleinkindbereich, sowie für Tagesmütter, Eltern-Kind-Gruppenleiterinnen u.ä. offen.
Ort der Begegnung
Die Inhalte werden ausschließlich von den Teilnehmenden bestimmt.

Resultate

Kinder
Durch ein Umfeld, welches durch vielfältige sprachliche Anregung, Wertschätzung der Sprachvielfalt und bewusstem Umgang der Eltern mit Sprache geprägt ist, wird das Kind in seiner sprachlichen, aber auch persönlichen Entwicklung gefördert.
Eltern
Das erhöhte Engagement in der Sprachförderung wird auch für die Eltern sichtbar. Eltern werden flächendeckend informiert (Elternratgeber okay zusammen leben). Elternfragen werden kompetenter beantwortet.
Betreuungspersonen
Gewinnen an Kompetenz und Sicherheit.
Erhöhen ihr Engagement im Bereich Sprachförderung.
Lernen Möglichkeiten kennen, sich selbst Hilfe von Außen zu holen.
Sind zur Mitgestaltung eingeladen, was wiederum die Motivation für die Nutzung weiterer Fortbildungsangebote erhöht.
Vernetzen sich mit anderen Einrichtungen und holen so neue Impulse oder/und Bestätigung für den eigenen Arbeitsalltag.

 

Weitere Informationen/Ergebnisse

 

Bezug zum Programm

Aktionsfeld 1: Wertschöpfung
Thema 1.1 Wirtschaft, Arbeit, Handwerk und Bildung inkl. Lebenslanges Lernen
Maßnahme 1.1.1 Bildungsregion Vorderland-Walgau-Bludenz

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