E_06/2016_W_Kulturraum Ruine Blumenegg_Burgfreunde Blumenegg
 

Ruine Blumenegg das kulturelle Wohnzimmer der Region

Projektträger

Burgfreunde Blumenegg

Wingert Geissberg 23

6713  Ludesch

Österreich

(Vorarlberg)

Start-Datum: 17.10.2016

End-Datum: 31.10.2018

Kurzbeschreibung

Ziel des Projekts war, die Attraktivität des Areals der Burgruine Blumenegg zu steigern, um historisches Kulturgut zu erhalten und erlebbar zu machen. In Kooperation zwischen Biosphärenpark Großes Walsertal, der kulturellen Initiative Walserherbst und dem Verein Burgfreunde Blumenegg ist die Entwicklung und Umsetzung eines wandelbaren „Kulturpavillons“ gelungen. Er wurde mit vielen Firmen, Handwerksbetrieben, SchülerInnen, Lehrlingen, MigrantInnen und Privatpersonen gebaut.
Der Raum bietet Platz für bis zu 70 Personen und kann für verschiedenste Veranstaltungen bei jeder Witterung gebucht werden. Die Außenanlagen wurden gestaltet, eine große Terrasse kann für Veranstaltungen genutzt und als Aussichtsplattform verwendet werden. Am Fußweg zur Ruine wurde eine Beleuchtung angebracht. Infrastruktur für kulinarische Betreuung ist gegeben bzw. wird durch regionale Anbieter angeboten. Der Raum wurde öffentlich bekannt gemacht und bereits für Veranstaltungen von 10 bis 250 Personen genutzt.

Ausgangslage

Die Ruine Blumenegg symbolisiert wie keine andere Anlage die gemeinsame Geschichte der Blumenegg-Gemeinden und des Großen Walsertals. Einst mächtiges Zeugnis hochmittelalterlicher gräflicher Festungsbaukunst liegt sie auf einem Bergsporn umgeben von den Blumenegg-Gemeinden Ludesch, Thüringen, Bludesch und Thüringerberg.
Die Burg wurde von den Grafen von Werdenberg um 1260 erbaut und war lange bedeutender Herrschaftssprengel als "Grafschaft Walgau“, die 1416 in den Besitz der Freiherren von Brandis gelangte und knapp 100 Jahre später von den Grafen von Sulz gekauft wurde. 1612 erwarb das Benediktiner-Reichsstift Weingarten die Grafschaft. Die Fürstäbte von Weingarten regierten bis 1802 und nach zwei Jahren im Besitz des Prinzen Wilhelm Friedrich von Oranien-Nassau kam Blumenegg 1804 an Österreich. Der bedeutenste Herrschaftssitz im südlichen Vorarlberg ist seit ihrem letzten Brand 1774 zerstört. Der Verfall eines historisch einzigartigem Kulturdenkmals der Region schreitet Jahr für Jahr voran und hat in den letzten Jahrzehnten dramatische Ausmaße erreicht.
2007 gründete sich der Verein Burgfreunde Blumenegg mit dem Ziel, den Bestand durch fachgerechte Sanierung zu erhalten und der Region nutzbar zu machen. 2010 und 2013 erfolgten die ersten Bauetappen, die bis 2020 fortgesetzt werden sollen. Mit vorliegendem Projekt erhält die Ruine Blumenegg ein Nutzungskonzept, das ihre Attraktivität steigert und als besonderer Veranstaltungsort die Region belebt.

Ziele/Wirkung

  • Regionales historisches Kulturgut erlebbar machen
  • Schaffung eines Mehrwerts der kulturellen Nutzung der Ruine Blumenegg
  • Vernetzung von kulturellen bzw. bewusstseinsbildenden Anbietern aus dem Großen Walsertal und des Walgaus
  • Angebot eines vielseitigen Veranstaltungsortes der besonderen Art für die Region (Vereine, öffentliche Einrichtungen wie z.B. Kindergärten, Schulen, Betriebe, Private, u.a.)
  • Bewußtseinsbildung für bedeutende historische Denkmäler sowie die Kulturlandschaftsflächen im Umfeld
  • Schaffung eines Ortes der Begegnung und des Austauschs für die regionale Bevölkerung
  • Förderung regionaler kulinarischer Anbieter
  • In Kooperation von Biosphärenpark und dem Verein Burgfreunde gemeinsam einen Veranstaltungsraum zu schaffen bietet Synergien für beide Regionen. Der Ort ist von beiden Regionen aus zugänglich und soll auch von beiden Regionen aus genutzt werden.

Der Verein „Burgfreunde Blumenegg“ ist in Kooperation mit dem Biosphärenpark Großes Walsertal offizieller Träger des Projektes. Die Burgruine steht auf dem Gemeindegebiet von Thüringerberg als eine der sechs Biosphärenparkgemeinden. Von der Idee bis zur Umsetzung des KULTURRAUMS Blumenegg arbeitete ein erfahrenes Projektteam.

Nach operativer Umsetzung startete das Projekt in eine neue Entwicklungsphase. Themen, wie Öffentlichkeitsarbeit, Verwaltung und Nutzung des Kulturraumes stehen aktuell an und beschäftigen ein Kernteam von ca. 8-10 Personen. Die nächste Sitzung findet Ende Jänner 2019 statt.

Der Kulturraum soll gemeinsam mit den Nutzern und Nutzerinnen in Eigenständigkeit geführt werden. Außerhalb des LEADER-Projektes sind weitere Sanierungsetappen an der Ruine Blumenegg im Zweijahresrhythmus bis 2020 geplant, die nächste findet 2019 statt. Die Finanzierung ist beantragt und überwiegend zugesichert. Langfristiges Ziel ist die Sicherung des Palas, damit dieser in Zukunft ebenso in die Nutzung des Areals einbezogen werden kann.

Über den Biosphärenpark wurde eine ExpertInnengruppe installiert, die auf Anfrage historische Führungen auf der Ruine anbietet. Der Pool an ExpertInnen wurde in den letzten zwei Jahren verstärkt genutzt. Zum Beispiel bei Anfragen für Betriebsausflüge, Exkursionen von Vereinen, Tag des Denkmals. Das Projekt wurde am 13.9.2018 im Rahmen einer internationalen LEADER-Exkursion als best practice Modell vorgestellt.

Die fachgerechte Erhaltung, Sanierung und Belebung der Ruine mit dem neuen Pavillon ist als Vereinszweck festgelegt. Der geschichtshistorische Platz ist ein besonderer Standort und bietet Platz für Vielfalt. Ein kulturelles, einzigartiges Wohnzimmer im Innenhof der Burgruine. Der Mehrwert für die Nutzung des Areals ist nun aufgrund der Witterungssicherheit für Veranstaltungen mit bis zu 70 BesucherInnen gegeben.

Die Projektumsetzungsphase erfolgte mit zahlreichen regionalen Betrieben – die Einbindung von Lehrlingen/SchülerInnen förderte die praxisnahe duale Ausbildung und das Bewusstsein junger Menschen zu historischem Kulturgut. Die Eröffnung mit 250 Burgfreunden, die anschließenden - komplett ausgebuchten - Literaturtage im Rahmen des Walserherbstes sowie die intensive Medienarbeit machten den Raum in ganz Vorarlberg und über die Landesgrenzen hinaus bekannt.

Das Projekt bietet die Möglichkeit der Vernetzung von bestehenden kulturellen bzw. Freizeitangeboten in der Region, im speziellen werden Angebote mit dem Biosphärenpark Großes Walsertal entwickelt und gemeinsam umgesetzt (z.B. (Erhalt vielfältiger Kulturlandschaft, Abenteuer Biosphärenpark Schulprogramme, Modellregion für nachhaltiges Leben und Wirtschaften im Einklang mit der Natur etc.). Die Bewerbung erfolgt über die Veranstaltungsbroschüre des Biosphärenparks Großes Walsertal. Der Raum ist fixer Bestandteil des Kulturfestivals Walserherbst und wird auf jährliche Literaturtage auf der Burg ausgeweitet.

Für Kindergärten und Schulen der Region ist der Raum gut zu Fuß erreichbar und für sie ein tolles Gratisangebot des Vereins zur Nutzung für bestimmte Lehreinheiten als grünes Klassenzimmer oder für Ausflüge.

Inhalte

Die Konzeptidee entstand im Rahmen vom Walserherbst 2014 mit Initiator Dietmar Nigsch, dem Biosphärenpark Großwalsertal und dem Verein. Kooperative Entwicklung des Kulturraums auf der Ruine Blumenegg auf Basis des Vorentwurfs, Detailplanung des Pavillons, Entwicklung des konkreten Ablaufs der Umsetzung und Bau des Pavillons, in Zusammenarbeit mit Schulen (Berufsschule/HTL) in den Gewerken Bau, Holz und Stahl.
Parellel wird breite Öffentlichkeitsarbeit über Homepage, Facebook, Inserate in Gemeindeblatt, talschafft, VN Heimat und Walgaublatt gemacht, zur Bekanntmachung des Projekts und der ideellen, finanziellen sowie praktischen Unterstützung und Nutzung des Pavillons nach Fertigstellung.
Die Kooperation Biosphärenpark Großes Walsertal und der Verein Burgfreunden werden Vernetzungsgespräche mit weiteren möglichen Kooperationspartnern bzw. Kulturveranstaltern in der Region führen und inhaltlich und zeitlich Veranstaltungen abstimmen. Weiters wird gemeinsam mit Betreuungs- und Bildungseinrichtungen der Region (Blumenegg und Großes Walsertal) die Nutzungsmöglichkeit im Rahmen des Unterrichts oder Ausflügen diskutiert. Den Kooperationspartnern Biosphärenpark Großes Walsertal und Verein Burgfreunde ist die Erschließung des Kulturraums konkret mit St.Gerold (Propstei), Thüringen (Villa Falkenhorst) und Bludesch (Kirche St. Nikolaus), sowie Ludesch (Kirche St. Martin) und dem Kulturfestival Walserherbst ein wichtiges Anliegen.
Die gemeinsame Bespielung bzw. Nutzung des Kulturraumes ist von Mai bis Oktober möglich, hierzu gibt es bspw. Angebote an Betriebe, öffentliche Einrichtungen, Private, aber auch regionale Ortsvereine.

Resultate

Neue Architektur im Einklang mit alten Baustrukturen schafft besondere Atmosphäre und macht die Nutzung des umgesetzten Kulturraums auf der Ruine Blumenegg an der Schnittstelle zweier Regionen - dem Biosphärenpark Großes Walsertal und dem Walgau - besonders attraktiv. Ein Raum für bis zu 70 Gäste, abseits vom gewohnten Umfeld, bietet die Möglichkeit für ein breitgefächertes Spektrum an Veranstaltungen für Menschen in der Region Blumenegg und Umgebung.

Von kulturellen Events, Lesungen, Konzerten bis zu Tagungen, Seminaren, Vorträgen über Kindergarten- und Schulveranstaltungen, Musik-, Literatur-, und Theaterveranstaltungen, Betriebsevents bis hin zu ganz persönlichen und familiären Festlichkeiten. Ein guter Platz für Vielfalt ist entstanden und kann von Interessierten genutzt werden. Durch die Kooperation mit dem Biosphärenpark ist eine längerfristige abgestimmte Nutzung und Bespielung gesichert.

Die Eröffnung fand am 22.8.2018 mit ca. 250 Interessierten statt. Öffentliche Medien berichteten intensiv (TV, regionale Zeitungen, persönliche Vorstellungen, etc.) und unterstützten damit die Bekanntmachung. Regionale Vereine, aber auch Betriebe und Fachpersonen aus dem Gesundheitsbereich zeigten sich interessiert und nutzten auch schon den Veranstaltungsraum. Die Anfragen für 2019 laufen und kommen aus ganz Vorarlberg bzw. auch außerhalb auf der Suche nach einer speziellen Räumlichkeit.

 

Weitere Informationen/Ergebnisse

 

Bezug zum Programm

Aktionsfeld 2: Natürliche Ressourcen und kulturelles Erbe
Thema 2.3 Kultur
Maßnahme 2.3.1 Inwertsetzung des kulturellen Erbes und kulturelle Stadt-Umland Kooperationen

Thema 2.2 Naherholung und Tourismus
Maßnahme 2.2.1 Verbesserung der regionalen Angebote für Naherholung und Tourismus

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