Wohnen in Vorarlberg Süd

Leistbares, altersgerechtes, generationenübergreifendes und klimafittes Wohnen, der Umgang mit Leerstand und die Mindernutzung von Gebäuden sind nur einige Schlagworte in der aktuellen Debatte zum Thema „Wohnen“. Welche Hebel und Handlungsmöglichkeiten haben Kommunen dabei? Welche Schwerpunkte sollen sie angesichts der Fülle an Herausforderungen und Erwartungshaltungen setzen? Mit dem Projekt „Wohnen in Vorarlberg Süd“ widmen sich erstmals 37 Gemeinden im Süden Vorarlbergs über Gemeinde- und Regionsgrenzen hinweg diesen Fragen. Es sind dies die Stadt Bludenz, die Gemeinden Brand und Bürserberg sowie die Mitgliedsgemeinden der Regios Klostertal-Arlberg, Großes Walsertal, Im Walgau und des Standes Montafon, organisiert und koordiniert im Sozialplanungsraum „Vorarlberg-Süd“.

Im Rahmen des Projekts werden sie

• eine gemeinsame Erhebung von Grundlagen (z.B. bestehender Strategien zum Thema Wohnen auf Landes-, Regions- und Gemeindeebene) durchführen
• eine quantitative Sozialraumanalyse für den definierten Sozialplanungsraum „Vorarlberg Süd“ umsetzen (Sozialplanungsräume Vorarlberg: https://www.gemeindeverband.at/Themen/Gesellschaft_und_Soziales)
• auf Basis der Erhebungen und Analyse gemeinsam mit den Gemeinden Handlungsmöglichkeiten auf örtlicher, überörtlicher, regionaler und überregionaler Ebene identifizieren
• mögliche Maßnahmen für aktuell dringliche Themen (wie z.B. altersgerechtes Wohnen, generationenübergreifendes Wohnen, Siedlungsarbeit) entwickeln und die passende Bearbeitungsebene (örtlich, überörtlich, regional oder überregional) dafür ableiten
• das Wissen und die Kompetenzen in den Gemeinden zum Thema „Wohnen“ stärken.

Am Ende des Projekts sollen die beteiligten Gemeinden eine fundierte Arbeits- und Diskussionsgrundlage für zukünftige wohnungspolitische Entscheidungen haben und wissen, welche Kooperationsräume in Vorarlberg Süd sich für mögliche Umsetzungen zur Schaffung von Wohnraum in ihrem Wirkungsbereich und im Rahmen ihrer Möglichkeiten anbieten.

Seit 2022 loten die Stadt Bludenz, die Gemeinden Brand und Bürserberg sowie die Regios Klostertal-Arlberg, Großes Walsertal, Im Walgau und der Stand Montafon Möglichkeiten der verstärkten Zusammenarbeit aus. Sie sind organisiert und koordiniert im Sozialplanungsraum „Vorarlberg Süd“ einem von fünf vom Gemeindeverband definierten Sozialplanungsräumen in Vorarlberg.

Die Lebenswelten der Bürger:innen und die Veränderungen in unserer Gesellschaft machen nicht an Gemeinde- oder Regionsgrenzen Halt. Auch sind bestehende Kooperationsstrukturen (z.B. das Große Walsertal oder das Klostertal) teilweise zu klein, um den steigenden sozialpolitischen Herausforderungen und Anforderungen vonseiten des Landes begegnen zu können.

Vor diesem Hintergrund identifizierten die genannten Partner:innen in einem begleiteten Prozess potenzielle Themenfelder für eine stärkere Zusammenarbeit im Sozialraum: Wohnen und Lebensformen im Alter, Willkommenskultur / Integration, Jugend, Gesundheitsprävention und Infrastruktur. Bei der folgenden Priorisierung und Konkretisierung wurde deutlich, dass eine gemeinsame Bearbeitung und Betrachtung des Themas „Wohnen“ das Potential hat, für alle Partner:innen einen Mehrwert zu generieren. Parallel verlaufende Prozesse in den Regionen bzw. der Stadt Bludenz (Ausarbeitung / Evaluierung regionaler Entwicklungskonzepte, qualitative Sozialraumanalysen, Quartiersentwicklungen, etc.) förderten folgende konkrete Anliegen für eine überregionale Bearbeitung zutage:

• Mehr Wissen / Informationen zu altersgerechten Wohnformen
• Mehr Wissen / Information zu generationenübergreifenden Wohnformen im ländlichen Raum
• Sanierungsbedarf von gemeinnützigem Wohnraum: welche Rolle / Möglichkeiten hat die Gemeinde?
• Bewusstseinsbildung und Ausloten regionaler Potentiale im Bereich Siedlungsarbeit
• Mehr Wissen / Informationen zu klimafitten Wohnformen und den damit verbundenen Hürden

Die Gemeinden und Regios im Sozialplanungsraum „Vorarlberg Süd“ einigten sich in der Folge darauf, das Thema „Wohnen“ überregional zu betrachten und die formulierten Anliegen im Rahmen eines gemeinsamen Projekts abgestimmt zu bearbeiten.

Mit dem vorliegenden Projekt setzen sich die beteiligten Gemeinden und Regios zum Ziel,

• gemeinsam eine fundierte Arbeits- und Diskussionsgrundlage für zukünftige wohnungspolitische Entscheidungen zu erarbeiten
• Handlungsmöglichkeiten im Themenfeld „Wohnen“ auf örtlicher, überörtlicher, regionaler und überregionaler Ebene zu identifizieren
• mögliche Maßnahmen für aktuell dringliche Themen zu entwickeln und die passende Bearbeitungsebene dafür abzuleiten
• die überregionale Vernetzung zwischen den Gemeinden durch die gemeinsame Bearbeitung des Themas „Wohnen“ zu fördern
• die Gemeinden in ihrem Wissen und ihren Kompetenzen rund um das Thema „Wohnen“ zu stärken

Beteiligte Lokale Aktionsgruppen (LAG)

Informationen zu Projektpartner:innen

Aktionsfeld 3: Stärkung der für das Gemeinwohl wichtigen Strukturen und Funktionen