E_05/2024_W_Schnifis – Ein Dorf erzählt_Gemeindeamt Schnifis
 

Schnifis – Ein Dorf erzählt

Projektträger

Gemeindeamt Schnifis

Jagdbergstraße 200

6822  Schnifis

Start-Datum: 26.06.2024

End-Datum: 31.05.2026

Kurzbeschreibung

Bereits im Jahr 2021 wurde in Schnifis eine Bürgerredaktion ins Leben gerufen, welche auf ehrenamtlicher Basis im Zuge des Gemeindeblattes der Gemeinde Schnifis spezielle redaktionelle Themen aufbereitet und jene der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt. Dazu gehören neben historischen Themen, Wissenswertes über die Infrastruktur in Schnifis, der Kolumne „Aus Frauensicht“ auch ein redaktioneller Beitrag über den „Schnüfluenzer“. In dieser Rubrik werden Personen, deren Einstellungen und Lebensgeschichte vor den Vorhang geholt.

Im Zuge dieser Arbeit hat sich vor allem der große Wissensschatz unserer älteren Bevölkerung in den Vordergrund gespielt. Denn gerade aus Kriegs- und Nachkriegszeiten bis in den Anfang der 70er Jahre ist in Schnifis recht wenig dokumentiert. Aus diese Bürgerredaktion hat sich im Jahr 2023 eine Initiative gebildet, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die ältesten Schnifnerinnen und Schnifner zu interviewen und dieses Wissen einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Die Zeitzeugeninterviews mit den interessanten Geschichten, Erlebnissen und Erfahrungen aus der Vergangenheit werden dabei auch in der Rohfassung für die Nachwelt erhalten und im Archiv der Gemeinde aufbewahrt.

Es steht jedoch nicht die reine Aufbewahrung im Vordergrund, vielmehr sollen die Sammlung dieses kulturellen Erbes, die Gespräche mit den Schnifnerinnen und Schnifnern, in adäquater und qualitativer Form aufbereitet und präsentiert werden. Bei Zeitzeugennachmittagen werden Ausschnitte aus den Interviews gezeigt, um das Bewusstsein für die Geschichte zu stärken und einen positiven Beitrag fürs Erinnern und „in Geschichte(n) schwelgen“ zu leisten.

Ziel dieses Projektes ist es in einer ersten Pilotphase alle Schnifnerinnen und Schnifner, welche älter als Jahrgang 1937, willens und geistig dazu in der Lage sind zu interviewen und daraus 10 Interviews à 45-90 Minuten und 2-3 Kurzzusammenfassungen à 45-60 Minuten zu erstellen.  Die Ergebnisse der aufwändigen Aufbereitung sollen insbesondere auf der digitalen Ebene zur Verfügung stehen. Dazu wird ein Videoportal eingerichtet, das übersichtlich gestaltet einen barrierefreien Einblick in die Geschichten der Bewohnerinnen und Bewohner der Gemeinde bietet. Das Projekt soll ein Pilot darstellen und mitunter Vorbild für die Vorgehensweise der Sammlung und Aufbereitung von Zeitzeugeninterviews für die anderen Gemeinden und darüber hinaus sein.

Ausgangslage

Zur Erforschung der Ortsgeschichte bietet die Oral History, also die Aufnahme von Gesprächen mit Zeitzeugen, eine wunderbare Basis, um das vielseitige Geschehen zu dokumentieren. Neben den persönlichen Einblicken und Erfahrungen fördern und fordern die Interviews mit den Ältesten den Geist und ihr Erinnerungsvermögen und Wissen kann bewahrt werden. Es wurden bereits erste Interviews testweise geführt. Dabei wurde festgestellt, dass der Aufwand nicht nur für die Interviewführung, sondern vor allem für die archivarische Beschlagwortung, den Schnitt in unterschiedlichen Ausprägungen und das zur Verfügung stellen für die Öffentlichkeit die Grenzen des Ehrenamtes bei weitem sprengt. Durch dieses Projekt soll nun mit der systematischen Sammlung, Aufbereitung der Interviews begonnen und weitere Interviews für bis zu drei Kurzzusammenfassungen erstellt werden. Der nächste Schritt, der mit diesem Projekt abgewickelt wird, ist die Aufbereitung und Präsentation des wertvollen Kulturguts.

Ziele/Wirkung

Durch die Initiative der Bürgerredaktion wird Wissen für die Nachwelt bewahrt. Ein besonderer Mehrwert des gewonnenen Wissens und der Arbeit der Bürgerredaktion wird durch die Präsenz und die Präsentation ermöglicht. Die qualitative Aufbereitung der Interviews für alle Interessierten beinhaltet insbesondere eine Beschlagwortung, die gleichzeitig für die Recherche von historischen Inhalten und Geschichten zum Dorfleben in der Kriegs- und Nachkriegszeit eine ideale Basis darstellt. In anschaulichen Kurzversionen zu den verschiedenen Themen werden die Interviews für die Präsentation bei den Zeitzeugennachmittagen und auf der digitalen Ebene aufbereitet.

Ziel des Projekts ist es, dass die Zeitzeugeninterviews bekannt sind und weitere Ortsansässige sich dazu bereit erklären, ein Gespräch zu führen und ihre Geschichte zu erzählen. Das gewonnene Wissen ist bei regelmäßigen öffentlichen Zeitzeugennachmittagen im Fokus und ebenso auf der digitalen Ebene leicht zugänglich. Das Projekt ist über die Gemeindegrenze bekannt und Vorbild für andere Kommunen in der Vorgehensweise, Sammlung und Aufbereitung von Zeitzeugeninterviews.

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