Nach Jahren des Stillstandes soll wieder Bewegung und Leben in das bedeutende Baudenkmal des „Laternser Bädles“ kommen.

Das Badehaus Laterns samt Gasthaus hat  eine alte Geschichte und Tradition. Diese ist der Bevölkerung von Rankweil, Meiningen und allen Vorderlandgemeinden von früheren Zeiten bestens bekannt.

Mit dem Kauf durch die Agrargemeinschaft Rankweil-Meiningen möchte die Agrar das Naturjuwel und alte Kulturgut Badehaus mit Wirtschaftsgebäuden wieder für die Bevölkerung öffnen und zugängig machen.

Dabei spielen die Werte  GEMEINSCHAFT - NATURVERBUNDENHEIT – NACHHALTIGKEIT -BEGEGNUNG - RUHE  eine große Rolle. Zudem werden geführte Wanderungen, Schitouren und naturkundliche Führungen rund um die Region Hinterlaterns angeboten, um ein Erholungsgebiet in der Region mit nachhaltiger Besucherlenkung zu schaffen.

Ziel ist es, die Bewusstseinsbildung für dieses  Denkmal zu fördern.

Um dies zu erreichen sind umfassende Sanierungsarbeiten am Badehaus erforderlich, welche Bestandteil im vorliegenden Projekt sind. Nach Abschluss dieser Sanierungsarbeiten ist das alte Badehaus wieder nutzbar. Es soll künftig auf niederschwelligem Weg für die Allgemeinheit miet- und nutzbar sein. Die neuen Räumlichkeiten können für Schulungen, Workshops, Feiern etc. von Alt und Jung aus der gesamten Region genutzt werden.

Genannt „ das Heilbad im Walserdorf Laterns“ unweit der Schweizer Grenze, in einem Seitental zum Rhein, befindet sich das romantische Heilbad Laterns. Nur etwa acht Kilometer von Rankweil entfernt, unmittelbar an der Straße Richtung Furka-Pass.

Das Badehaus wurde erstmals schon im Jahre 1663 geschichtlich erwähnt. Im Jahre 1902 wurde das Badehaus saniert, da Untersuchungen ergaben, dass zwei Schwefelquellen für besondere Heilerfolge bekannt wurden. Das Quellwasser wurde in einem großen Kessel gefasst, welches aufgeheizt und den einzelnen Badekojen zugeführt wurde. Das Bad Laterns kommt im Bäderbuch von 1928 vor und ist daher als behördlich anerkannt anzusehen.

Neben dem Badehaus befindet sich das Gasthaus „Bädle“ und eine Kapelle in unmittelbarer Nähe. In den letzten Jahren wurde im Gasthaus lediglich zeitweise ein Kiosk betrieben. In der hinteren Talschaft des Laternsertales war das Bädle der einzige „Gesundheitstempel“ und Ort für Erholung  in den Vorderlandgemeinden.  Jeder, welcher die Alpenstraße Richtung Furka-Pass fährt, hat im Bädle angehalten. Das Bädle hat außerdem einen Fischteich, in welchem die Bevölkerung ohne erforderliche Fischkarte fischen darf.

Durch den Kauf möchte die Agrar das Naturjuwel Badehaus wieder der Bevölkerung öffnen und zugängig machen. Damit wird auch der ehemalige Ausgangspunkt der Flözerei (das Bad Laterns) adaptiert, als Ergänzung zum bereits abgeschlossenem LEADER-Projekt KulturGut Trift. Das Bad Laterns ist zu jeder Jahreszeit ein sehr beliebtes Naherholungsgebiet mit Ausgangspunkt für z.B. Wanderungen, Mountainbiketouren, Fischen, Schitouren, Schneeschuhwanderungen und Rodelpartien. Dieses Angebot möchte die Agrar nun optimieren.

Im Vordergrund steht die Belebung der Talschaft hinteres Laternsertal als unmittelbares Naherholungs- und Schulungszentrum, sowie die Wiedereröffnung eines einzigartigen Gasthauses.

Ein altes Kulturgut soll wiederbelebt und erlebbar gemacht werden. Die Werte des Kulturgutes sollen ins Bewusstsein gerufen werden.

Das Naturjuwel Badehaus mit seiner Umgebung soll für die Bevölkerung geöffnet und zugängig gemacht werden:

• Schulungen zum Thema „Wald“ sollen angeboten werden, z.B. Waldschule, Kräuterwissen, Naturkurse, Waldlehrpfade, Holzfällerkurse, etc.
• Die Agrar, mit ihren nachhaltigen Tätigkeiten, soll den Mitgliedern der Agrar sowie der gesamten Bevölkerung nähergebracht werden.
• Besonders die Jugend  und die jungen Agrar-Mitglieder sollen frühzeitig in die Naturwissenschaft eingebunden werden. Der Weg über die Schulen und die Anwendung moderner Technologien verfehlt sicherlich nicht die Wirkung auf die Jugend.
• Die Nutzung des sanierten Badehauses wird jedenfalls für alle Personen, Vereine und Institutionen in Vorarlberg gleichermaßen möglich sein. Es wird keinesfalls eine Bevorzugung von Agrar-Mitgliedern geben.

Wesentliche Werte sind: Emotionalisierung des Umweltgedankens, gemeinsame Kommunikation sowie Vernetzung aller 7 Regionen in Vorarlberg, Wertschätzung gegenüber der Vorarlberger Tier- und Pflanzenwelt, Optimierung der land-, alp- und forstwirtschaftlichen Nutzung im Lebensraum Vorarlberg, Natur- sowie Landschaftsschutz, Sensibilisieren von permanentem sowie temporärem Lawinenschutz.

Innovationsgehalt

Von besonderer Bedeutung sind

• Die Wiederbelebung eines alten, denkmalgeschützten Kulturgutes.
• die Verbindung von Naherholungsgebiet und Museum.
• die Umgebung vom Bädle Laterns als ein interessantes (Natur-)System (z.B. Waldgebiet) näher zu bringen (Schulungen für Jung und Alt) und Wissensvermittlung zu betreiben.

Nachhaltigkeit

Die Agrargemeinschaft Rankweil-Meiningen ist Eigentümer des gesamten Geländes  inkl. Badehaus, Wirtschaftsgebäude, Fischteich, Parkfläche und Wald im Ausmaß von 15.000 m². Dies und die geplante Unterschutzstellung der Gebäude  durch das Bundesdenkmalamt gewährleisten, dass auch in Zukunft mit den geschaffenen Werten fürsorglich umgegangen wird.

Die Agrargemeinschaft Rankweil-Meiningen hat im Budget eine eigene ausreichend dotierte Budgetposition, die die laufende Erhaltung gewährleistet.

Das vorliegende Projekt ist ein erster Baustein, um die Gesamtheit der Anlage wieder verwendbar zu machen. Weitere Projekte, Umsetzungsschritte und Angebote sind geplant und werden folgen (ggf. in einem weiteren LEADER-Projekt), beispielsweise:

• Waldschule mittleres Rheintal
• Wald Pädagogik
• Waldlehrpfad
• Übermittlung der Hege und Waidgerechtigkeit als Lebensgrundlage der Wildtiere
• Holzfällerkurse
• Musteranlage Schwefelbad Laterns
• Lebensraum Vorarlberg

Regionaler Mehrwert

Gemeinde Laterns, Marktgemeinde Rankweil  sowie deren Vernetzung in der Region Vorderland-Feldkirch,  inkl. Gemeinde  Meiningen; damit insgesamt 13 Gemeinden im Nahraum an. Die neuen Räumlichkeiten und Angebote im renovierten Badehaus Laterns können von allen Institutionen im Vorderland und ganz Vorarlberg gleichermaßen genutzt werden.

Ziel ist es, das Bädle Laterns in seiner Komplettheit darstellbar und erlebbar zu machen. Dabei ist die Sanierung des Badehauses vorrangig. Am Ende wird folgendes vorliegen: ein Bad-Museum, Vortragsräume, Nasszellen, Aufbereitung des Heilwassers, Neue  Elektro-, Sanitär und Heizungsanlage. Ein attraktives Naherholungsangebot wurde geschaffen und ein wichtiges altes Kulturgut neu in Wert gesetzt.