E_11/2022_V_üser Dorfregal_Beck Conny
 

In „üserm Dorfregal“ landen gerettete Lebensmittel und regionale Jausen

Projektträger

Beck Conny

Bäkalastein 1

6836  Viktorsberg

Österreich

(Vorarlberg)

Start-Datum: 01.12.2022

End-Datum: 31.12.2023

Kurzbeschreibung

Sowohl im Handel als auch in der Landwirtschaft landen viele wertvolle Lebensmittel im Abfall. Auch im Kontext eines Dorfladens oder in kleinen landwirtschaftlichen Betrieben. Mit „üserm Dorfregal“ soll diese Verschwendung von Lebensmitteln in Viktorsberg minimiert werden. Wir verarbeiten die Nahrungsmittel, die sonst verderben würden und betreiben Bewusstseinsbildung bei der Viktorsberger Bevölkerung, damit auch in den Privathaushalten weniger Biomüll anfällt. Außerdem ist uns Regionalität wichtig. Der lokale Vertrieb landwirtschaftlicher Produkte soll durch unser Projekt eine neue Bühne bekommen und vermehrt in das Bewusstsein der ViktorsbergerInnen rücken.

Ausgangslage

In Vorarlberg landen 11 Kilogramm genießbare Lebensmittel pro Kopf und Jahr im Abfall. Das sind Lebensmittel im Wert von rund 300 Euro pro Jahr und Person oder gut 100.000 Euro in Vorarlberg pro Tag. Gerade kleinere Lebensmittelläden kämpfen mit einem hohen Verderb, da sie keine guten Lieferkonditionen bei der Lieferung von Frischwaren haben. Viele Kleinbauern haben nicht die notwendigen Ressourcen, um Teile ihrer Produkte (z.B. einzelne Fleischteile oder Fallobst) aufzubereiten und zu verkaufen. Viel Obst wird daher mangels Ressourcen und Nachfrage nicht mehr geerntet bzw. verarbeitet.

Bei Gesprächen nach dem Bürgerstammtisch mit Bgm. Philibert Ellensohn und anderen sind wir auf die Idee gekommen, die nicht mehr so schöne Ware zu verarbeiten und als neues Produkt in “üserm Dorfregal” anzubieten.

Denise Marte und Conny Beck bringen durch ihre Ausbildung als Einzelhandelskauffrau die nötige Erfahrung mit. Denise Marte ist seit ihrer Lehrzeit bei der Metzgerei Mangold tätig und konnte das nötige “Know How” sammeln.

Eine gute Infrastruktur ist vorhanden durch die Nutzung der Küche in der Gaststätte Schwefelberg in Hohenems, welche im Besitz der Mutter von Denise Marte ist.

Das Projekt „üser Dorfregal“ will den Viktorsberger BürgerInnen aufzeigen, welche wertvollen Produkte die Region zu bieten hat, Ressourcen zur Verfügung stellen, um diese zu sammeln, aufzubereiten und zu verkochen. Die so entstandenen Produkte sollen über Märkte, selbstgemachte Buffets und über „üser Dorfregal“ den BürgerInnen nähergebracht und damit deren Bewusstsein für Lebensmittelverschwendung gestärkt werden.

Ziele/Wirkung

Das Projekt rettet wertvolle Lebensmittel in Viktorsberg vor dem Verderb, lädt BürgerInnen dazu ein auf Märkten und im Dorfladen diese Produkte kennen und lieben zu lernen und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Bewusstseinsbildung über die Bedeutung regionaler Lebensmittel und der Nahversorgung.

Inhalte

Innovationsgehalt

Auch im kleineren ländlichen Kontext werden Strukturen zur Wiederverwendung von Lebensmitteln geschaffen. Was in großen Supermärkten und in urbanen Gegenden bereits in der Breite umgesetzt wird – beispielsweise durch „Tischlein deck dich“ oder die App „Too good to go“ – soll nun auch im Dorf ankommen und umgesetzt werden. Die Verarbeitung landwirtschaftlicher „Reste“ kommt dabei als neue Komponente ins Spiel.

Nachhaltigkeit

Bei Erfolg des Projektes steht dieses Konzept Nachahmern aus der ganzen Region zur Verfügung. Die Projektinitiatorinnen stehen jederzeit für Fragen bereit.  Wenn die Produkte eine gute Resonanz haben, wird die Weiterführung durch Denise Marte und Conny Beck gewährleistet.

Regionaler Mehrwert

In erster Linie findet das Projekt in Viktorsberg statt. Gerade was die zu veredelnden Produkte betrifft, soll mit ProduzentInnen aus dem Vorderland insbesondere mit dem Regionalmarkt Vorderland eng kooperiert werden.

Resultate

Lebensmittel, die sonst unnötigerweise im Abfall landen, wurden weiterverarbeitet. Es wurde eine Marke für diese regionalen Produkte aufgebaut. Die BürgerInnen haben durch ihr Engagement und ihre Verwendung der veredelten Lebensmittel mitgeholfen.

Es wurde ein Kommunikationskanal zu den BürgerInnen aufgebaut. Erfahrungen mit saisonalen Themenmärkten wurden gesammelt.

Bezug zum Programm

AF3 Gemeinwohl, Strukturen und Funktionen

Thema 3.3 Daseinsvorsorge

Maßnahme 3.3.1 Mindeststandarts für die Nahversorgung und Stärkung des regionalen Handels

 

AF1 Wertschöpfung

Thema 1.2 Landwirtschaft

Maßnahme 1.2.1 Stärkung der regionalen Wertschöpfungsketten und -partnerschaften in der Land- und Forstwirtschaft