E_02/2022_W_Alter Walserweg Vanovagasse Bludesch_Gemeindeamt Bludesch
 

Sanierung der historischen Natursteinmauer an der Vanovagasse entlang dem historischen Walserweg von Bludesch nach Thüringen

Projektträger

Gemeindeamt Bludesch

Hauptstr. 9

6719  Bludesch

Start-Datum: 11.04.2022

End-Datum: 31.07.2024

Kurzbeschreibung

Der historische Walserweg im gemeindeübergreifenden Abschnitt zwischen Bludesch und Thüringen trägt den klingenden Namen Vanovagasse und wird von der Bevölkerung als Naherholungsgebiet und Erschließung von Wanderwegen in der Region hoch geschätzt. Entlang dieser ca. 400 Meter langen Wegverbindung befinden sich alte Natursteinmauern welche durch nachlassenden Unterhalt und Umwelteinflüsse stark in Mitleidenschaft gezogen worden sind, sodass ihr Verlust droht.

Um dieses historisch wertvolle Kulturgut der Nachwelt zu erhalten und auch um notwendige Kenntnisse zu Sanierungen solcher Bauwerke sicher zu stellen bzw. weiter zu geben, planen die Gemeinden Bludesch und Thüringen gemeinsam zwei große Sanierungsetappen an der Vanovagasse.

Unter Einbindung von Experten, ehrenamtlichen Helfern, Studenten und Interessierten soll die, dem Verfall preisgegebene Trockensteinmauer fachgerecht wiederhergestellt werden. Da hierbei auf alte Sanierungs- und Bauweisen geachtet wird, wird eine Nachhaltige Bewusstseinsbildung zur Sanierung und zum Erhalt dieses wertvollen Kulturguts geschaffen.

Ausgangslage

Die 400 m Meter lange Vanovagasse ist eine bis ins 15. Jh. zurückreichende Wegeverbindung, welche von einem System an historischen Mauern begleitet wird. Neben ihren großen Mauerhöhen von bis über 3,5 Metern weist sie besonderes Bauelement wie Stiegen Aufgänge, Strebepfeiler, Nischen und Wasserauslässe sowie Gewölbebogen auf. Ihre Entstehung geht auf das ehemals oberhalb der Vanovagasse angesiedelte Jordanschloss zurück. Von Diesem und vom Kloster St. Gerold (zugehörig zum Kloster Einsiedeln) wurden weite Teile der südexponierten steilen Hänge ehemals für den Weinbau genutzt. Ihr Alter, Umfang und ihre wichtige Rolle macht die Trockensteinmauer zu einem der bedeutsamsten historischen Bauwerke der Vorarlbergeger Kulturlandschaft. Auch heute ist die Vanovagasse viel begangen und im Bewusstsein der Bevölkerung stark verankert. Als Landschaftselement sind sie zudem ein bedeutender Lebensraum für seltene Fauna und Flora und bietet somit auch einen hohen ökologischen Mehrwert. Durch nachlassenden Unterhalt und Umwelteinflüsse ist sie jedoch stark in Mitleidenschaft gezogen, sodass ihr Verlust droht. Die Mauer verfällt nach und nach, Teile stürzen ein oder verwachsen unter Wurzelstöcken von Gehölzen, vor allem weil in den letzten Jahrzehnten die Anlage keine Pflege mehr erfahren hat. Dadurch entsteht auch Steinschlaggefahr welche vor ca. 10 Jahren durch Steinschlagnetzte (errichtet durch die Wildbach- u. Lawinenverbauung) entschärft wurde, sodass die darunterliegenden Wohnobjekte als gesichert gelten. Teilweise musste die Vanovagasse nach Einsturz einzelner Mauerteile gesperrt werden, bis Aufräum- und provisorische Sicherungsarbeiten erledigt waren. Geplant sind im Projekt Sanierungsetappen jeweils im Frühjahr 2022 und 2023. Projektstart soll mit Mauerbau Profis nach Ostern 2022 sein, inkl. der notwendigen Vor- und Nacharbeiten, welche durch die Gemeindebauhöfe beider Gemeinden erledigt werden, wird die Etappe ca. 3 Wochen in Anspruch nehmen. Im Anschluss daran (voraussichtlich Mai 2022) werden die Studenten der BOKU Wien dann ihre Bauwoche durchführen, auch hier noch einmal eine geplante Zeit inkl. Bauhofarbeiten von knapp 3 Wochen.

Ziele/Wirkung

Ziel ist es

Inhalte

Innovationsgehalt

Gemeinsam mit internationalen und nationalen Naturstein-Mauerbau-Experten, freiwilligen Helfern aus der Region, Lehrenden und Studierenden der BOKU Wien und mit Unterstützung der direkten Anrainer wie der Propstei St. Gerold und der Agrargemeinschaft Thüringen soll dieses Kulturgut der Nachwelt erhalten bleiben. Gleichzeitig soll eine Sensibilisierung der Bevölkerung geschaffen werden, dass es in beiden Gemeinden insgesamt mehrere hundert Meter solcher Trockensteinmauern, welche vom Verfall bedroht sind, gibt. In einem Vortrag des Geschichtsvereins Bludenz möchten wir das Thema auch historisch beleuchten, die Bedeutung dieser damaligen Verbindung herausarbeiten und der Öffentlichkeit präsentieren. In einem Workshop möchten wir die Möglichkeit schaffen das Fachwissen für den Natursteinmauerbau zu vermitteln und zu vertiefen und somit zum selber sanieren und/oder bauen anregen.

Nachhaltigkeit

Ziel ist es, die Sanierungsarbeiten, welche nach dem LEADER Projekt noch nicht abgeschlossen sein werden, weiter voranzutreiben. Die Miteinbeziehung von Studenten, ehrenamtlichen Helfern, den Bauhöfen und von interessierten Gemeindebürgern, soll in der Bevölkerung eine Bewusstseinsbildung nach sich ziehen, welche eine Komplettsanierung der Vanovagasse außer Frage stellt und größtmögliche Unterstützung bei den Bürgern erfährt.

Mit zukünftig dann jährlichen Sanierungsetappen durch Mauerbauprofis und ehrenamtliche Helfer unter Einbeziehung der Gemeindebauhöfe soll das Projekt zum Abschluss gebracht werden.

Künftig notwendige Pflegemaßnahmen an den sanierten Abschnitten zählen dann zu den jährlich wiederkehrenden Arbeiten, welche durch die beiden Bauhöfe (Gemeinde Bludesch/DLZ Blumenegg) gemeinsam bewerkstelligt werden.

Regionaler Mehrwert

Auf dem Gemeindegebiet von Bludesch und Thüringen befindet sich die Vanovagasse. Beide Gemeinden sind zu je 50 % am Projekt beteiligt.

Resultate

In gesamt vier Sanierungsetappen - zwei durch Mauerbauexperten unter Mithilfe von ehrenamtlichen Helfern sanierte Abschnitte und zwei Abschnitte, welche in Anleitung der Lehrenden durch Studenten der BOKU Wien saniert worden sind. Da die Mauerabschnitte teilweise bis zu knapp 4 Meter hoch sind und auch Arbeiten am Gerüst erfordern, werden Lehrende und Studenten nur in Abschnitten eingesetzt wo eine Sanierung ohne Gerüst möglich ist.

Bei entsprechend gutem Verlauf der Arbeiten ist mir der Sanierung von gesamt ca. 80 Laufmetern zu rechnen.

Bezug zum Programm

AF2: Natürliche Ressourcen und kulturelles Erbe

Thema: 2.1 Natur- und Kulturlandschaft

Maßnahme: 2.1.1 Kulturlandschaftsentwicklung

AF1: Wertschöpfung

Thema: 2.2 Naherholung und Tourismus

Maßnahme: 2.1.1 Verbesserung der regionalen Angebote für Nahrerholung und Tourismus

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